Geschichten aus dem Büroalltag #44:
Home-Office. Chancen und Herausforderungen aus Unternehmenssicht
25. August 2025
Home-Office. Seit der Corona-Pandemie, als viele Mitarbeitende quasi über Nacht den Arbeitsplatz wechseln mussten, beschäftigt das Thema weiterhin Unternehmen wie Mitarbeitende. Berichte über Firmen, die ihre Mitarbeitenden zurück ins Büro "holen", sorgen regelmässig für mediale Aufmerksamkeit.
In einem Coaching brachte eine CEO eines KMU dieses Thema ein, um dann schrittweise für ihre Firma eine Lösung zu finden. Spoiler: Home-Office wird in ihrer Firma weiterhin möglich sein. Doch was spricht eigentlich aus Sicht eines Unternehmens für oder gegen das Home-Office?
Argumente für das Home-Office
- Höhere Zufriedenheit und Motivation der Mitarbeitenden. Studien belegen, Mitarbeitende mit flexiblen Arbeitsmöglichkeiten sind zufriedener, engagierter und loyaler. Das senkt die Fluktuation und Krankheitsausfälle.
- Produktivitätssteigerung. Wenn das Setting im Home-Office stimmt, sind konzentriertes Arbeiten und kreative Prozesse (z. B. Planung, Schreiben, Konzeption) oft besser möglich als im hektischen Büroalltag.
- Kostenersparnis. Weniger Bürofläche, geringerer Energieverbrauch und reduzierte Infrastrukturkosten entlasten das Unternehmen finanziell.
- Attraktivität als Arbeitgeber. Flexibilität bezüglich der Arbeitsplatzwahl gilt heute als zentraler Faktor bei der Jobwahl, insbesondere für junge Talente und gefragte Fachkräfte.
Argumente gegen das Home-Office
- Gefährdung des Teamzusammenhalts. Spontane Begegnungen und informeller Austausch entfallen. Das kann zu Isolation oder einem schwächeren "Wir-Gefühl" führen.
- Herausforderung für Führungskräfte. Die Einschätzung, wer Unterstützung braucht, ist schwieriger. Der Kommunikationsaufwand steigt, ebenso das Risiko für Missverständnisse.
- Erschwerte Einarbeitung und Teamentwicklung. Neue Mitarbeitende lernen Prozesse, Menschen und Unternehmenskultur langsamer kennen. Das Onboarding auf Distanz ist aufwendiger.
- Nicht alle Aufgaben eignen sich. Tätigkeiten, wie Bauleitungen, kreative Gruppenprozesse oder spontane Abstimmungen sind oft effizienter vor Ort. Auch technische Ressourcen wie Plotter oder spezielle Software fehlen häufig im Home-Office.
Die Frage ist also nicht, ob Home-Office sinnvoll ist, sondern wie viel und unter welchen Bedingungen. Daher ist es wichtig sowohl die Aufgaben nach Homeofficetauglichkeit zu kategorisieren als auch die Bedürfnisse der Mitarbeitenden damit abzugleichen. So kommen Sie zu einem für das Unternehmen als auch für die Mitarbeitenden stimmigen Konzept. Viele Unternehmen setzen erfolgreich auf ein hybrides Modell aus Präsenz- und Remote-Arbeit.
Machen Sie es besser und beziehen Sie Führungskräfte als auch die Mitarbeitenden aktiv in die Gestaltung von Home-Office-Regelungen ein. Klare Erwartungen, offene Kommunikation und eine gelebte Teamkultur, unabhängig vom Arbeitsort, sind dabei entscheidend.